Oda: Wenn eine Melodie wie die Geschichte ist, dann würde ich sagen, ist das Arrangement das, wie sie erzählt wird. Es kann Abmischungen einer Melodie geben, aber eigentlich muss man sich für die Veröffentlichung für ein Arrangement entscheiden. Ich glaube, das ist es, was ein Lied ausmacht oder eben nicht.
Nakata: Das verstehe ich. Selbst wenn Leute sagen, sie finden eine Melodie gut, neige ich dazu zu denken, es könnten auch andere Bestandteile sein, die sie das glauben lassen.
Oda: Für die Zuhörer gibt es nur das finale Endprodukt, also denken sie nicht darüber nach, was genau es interessant macht. Schöpfer müssen Elemente zusammen stellen, also fragen wir uns was gut daran war. "Vielleicht war es dieser Dialog oder dieser Plot Twist".
Nakata: Aber wirklich wissen tun wir es nie.
Oda: Nein.
— Analysieren Sie, was die Leser an Ihrer Arbeit gefällt?
Oda: Früher mehr. Damals wusste ich nicht, wie man schreibt und ich musste die Dinge logisch verstehen. Aber manchmal haben sich die Dinge zum Besseren gewendet, wenn ich die Logik dahinter nicht verstanden habe und meinen Gefühlen das Ruder überließ. Man kann nicht alles auf Basis einer Formel zeichnen. Emotionen sind das Entscheidende.
Nakata: Selbst wenn man analysiert, weiß man es nicht richtig. Ich konnte nicht sagen, warum sich etwas verkauft oder nicht verkauft hat. Ich versuche nicht darüber nachzudenken.
Oda: Deine eigenen Eindrücke haben das letzte Wort. Am besten ist es, wenn ich ein Projekt abschließen kann und denke, dass ich etwas gut gemacht habe.
Nakata: Solange ich Musik mache, die ich mag, reicht mir das.
— Nakata-san, Sie sagten, dass es die Lieder, die Sie hören wollen, noch nicht gibt, also schreiben Sie sie selbst. Was ist mit Ihnen, Oda-san?
Oda: Bei mir ist es genauso. Ich wollte einen Piraten-Manga lesen, aber es gab keinen. Niemand hat einen gemacht, also habe ich es getan.
— Die große Grundvoraussetzung hier ist es damit Spaß zu haben.
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Oda: Richtig.
Ein endloser Vorrat an Ideen
— Oda-san, Sie haben auch gesagt, dass Ihre Charaktere Sie "ziehen" und manchmal von selbst handeln.
Oda: Jegliche Dinge aus meiner Lebenserfahrung sind in meinem Kopf gespeichert. Ich glaube, ich benutze diese unbewusst, und das ist es, was die Charaktere in Bewegung versetzt. Charaktere müssen von sich aus handeln. Wenn ich etwas nur zugunsten der Geschichte erzwinge, würden die Leser mir sagen, dass dieser Charakter sowas auf keinen Fall tun würde. Wenn sie sich nicht von alleine bewegen, zeigt sich das. Charaktere bewegen sich in Mangaka, aber leben auch in den Lesern. Das ist nichts, wogegen man kämpfen kann.
Nakata: Stimmt. Sie leben. Selbst wenn ein Charakter nicht im Panel zu sehen ist, kann man sich vorstellen, was sie wahrscheinlich gerade machen.
— One Piece läuft bereits seit fast 15 Jahren und Sie, Nakata-san, haben im letzten Jahrzehnt eine gewaltige Menge an Musik geschrieben. Hatte einer von Ihnen jemals Probleme damit sich neue Ideen zu überlegen?
Oda: Nein, ich habe ein Notizbuch mit künftigen Story-Entwicklungen und es gibt noch immer viele Sachen, die ich angehen will. Wenn man sich da nicht bremst, könnte die Serie ewig laufen (lacht). Als ich Profi wurde, fing ich an zu denken, dass man sich mit Material wirklich nicht zurückhalten kann. Was ist, wenn die Serie endet bevor du eine Idee einbauen konntest, die du dir aufgespart hast? Sowas ist nicht gut. Außerdem wäre es respektlos gegenüber den Lesern, würde ich nicht all meine Energie in das Schreiben von Geschichten stecken, die ich jetzt für interessant halte. Selbst wenn einem die Ideen ausgehen, werden neue auftauchen. Ich zähle auf mein Zukunfts-Ich und verwende all das Material, was ich habe, ohne irgendetwas zurückzuhalten.
Das letzte Kapitel ist am besten!
Nakata: Ich habe Oda-sans Manga schon lange vor One Piece gelesen. Ich habe die Geschichte gelesen, die mit dem Hop ☆ Step Award[2] ausgezeichnet wurde. Auch die beiden Versionen der Kurzgeschichten[3].
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